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Sonntag, 5. Januar 2014

Looking for Alaska // Eine wie Alaska

Eine etwas andere Form der Rezension zu dem Buch "Eine wie Alaska" // "Looking for Alaska" von John Green
 
John Green ist in meinen Augen ein großer Künstler der auf jeder seiner geschrieben Seiten, in jedem von ihm geschriebenen Wort eine Botschaft vermittelt, die offensichtlich und versteckt zugleich ist. Er möchte uns etwas mitteilen, sein Verständnis der Welt, das er als Grundgedanken in besondere Charaktere pflanzt. Mit seiner kreativen Art und Weise, seine Gedanken zu vermitteln, spricht er seine Leser an. Seine Personen sind auf ihre Art besonders, in diesem Fall Alaska.
Das Buch ist nicht aus ihrer Sicht geschrieben, sondern aus der von Pummel, dem 16-Jährigen schacksigen Miles, der seine Heimat Florida auf der Suche nach dem großen Vielleicht verlässt und auf den Colonel, Takumi, Lara und zu guter Letzt Alaska Young trifft. Er lebt ein Hight School Leben auf dem Internat Culver Creek das alles andere als normal verläuft und jeden Tag kommt er dem großen Vielleicht ein kleines Bisschen näher, bis ihm klar wird dass sein Weg selber das große Vielleicht ist. Während sie rauchend zu der Rauchergrotte pilgern und heimlich Strawberry Hill trinken bis sie lallend im Heu der Scheune liegen und den Tagstätern Streiche spielen, während der Adler sie jeden Moment erwischen und vor die Jury der Schulgerichts zerren kann, erkennt er: das ist Leben. Alaska stellt dabei nicht nur in seinem sondern auch im Leben der anderen den Mittelpunkt dar, indem sie so ist wie sie ist: einfach Alaka. Jene Alaska, die sich ihren Namen selber aussuchte, der die Flipflops von ihren blau lackierten Zehen baumelten und die eine riesige Lebensbibliothek voll mit Flohmarktbüchern in ihrem Zimmer angelegt hat, die sie im Laufe ihres Lebens noch lesen möchte. Jene Alaska, deren schönster und schrecklichster Tag sehr nah bei einander liegen, die ständig Stimungsschwankungen erlebt, die voller dunkel Geheimnisse ist, sich in Dramen hüllt und die in ihrer eigenen Dunklen Vergangenheit versinkt. Alaska, die sprühend und überschäumend und geheimnisvoll ist und in ihrer Umgebung alle ansteckt, indem sie sie selbst ist. Sie, die ihr Leben lebt wie es ihr gefällt und scheinbar ohne Folgen davonkommt, die von allen akzeptiert und geliebt wird und dabei vergisst, sich selbst zu lieben. Alaska, die nicht zum Spaß raucht, sondern um zu sterben. Jene Alaska, die aus dem Labyrinth des Leidens entfliehen möchte und nur einen Ausweg kennt: Schnell und direkt.
Alaska kommt in Miles Leben und vedreht alles ihn ihm, in ihren kurzen Shorts und mit den schönsten Rundungen und ihrem halben Mona-Lisa-Lächeln und ihrem Geruch nach Erde, Gras und Rauch.
Und ein Leben ohne sie scheint unmöglich, doch egal wo sie ist, ob sie überhaupt noch ist, sie lässt so viel zurück über das sich streiten lässt, über das man länger nachdenken muss und bei dem unsicher ist ob man es je verstehen wird, sie gewährt mit ihrer verschlossenen Art so einen tiefen und reinen Einblick in das Innere der kaputten, abgewarackten Jugend der heutigen Gesellschaft, dass es fast wehtut.

Wenn ihr neugierig geworden seid auf diesen ungewöhnlichen Menschen Alaska, in dem so viel mehr steckt als man mit einfachen Worten beschreiben kann, dann lest dieses Buch, in dem sie lebendig wird und gebt ihr die Chance, nicht nur dort sondern auch in euren Köpfen und Herzen weiterzuleben.

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