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Donnerstag, 7. Juli 2016

Chumphon: Die Mysteriöse Busstation // The Never Ending Story Of Catching A Mystery

30|04|2016: Chumphon

Nach unseren lehrreichen zwei Nächten in Patong, Phuket, machten wir uns auf den Weg nach Koh Tao. Dabei machten wir einen Zwichenstopp in Chumphon und
verbrachten dort zwei Nächte.
Von der einen Stadt zur anderen kamen wir einmal wieder mit einem Minivan, und wir wohnten im Euro Boutique Hotel. Vom Busbahnhof kann man da ganz bequem und schnell hinlaufen, und muss sich kein Tuktuk oder Sammeltaxi ( das heißt in Thailand Songthaew ) leisten. Wir entschieden uns, einen Tag in der Stadt zu verbringen, da die Umgebung tolle Höhlen zu bieten haben soll. Falls sie jemand besucht hat, kann er uns gerne berichten wie es war, denn wir haben sie leider nie zu Gesicht bekommen. Die Geschichte dazu ist folgende: Am Tag nach unserer Ankunft verbrachten wir unseren Vormittag damit, unsere weitere Reise zu planen und anfallende Dinge zu erledigen. Als wir dann los konnten, lasen wir im Reiseführer noch einmal nach, wie man zu der Höhle unserer Wahl kommt - mit einem Localbus, der auf der Karte im Reiseführer eingezeichnet war. Wir wollten uns übrigens die zehn Kilometer außerhalb der Stadt liegende Tham Rab Ro Höhle ansehen. So machten wir uns motiviert und voller Vorfreude auf den Weg. Uns machte lediglich die Tatsache stutzig, dass die besagte Busstation auf der Karte, die wir in unserer Unterkunft erhielten, an einer anderen Stelle eingezeichnet war, als im Reiseführer. Jedoch dachten wir uns nicht viel dabei, da die Karte aus dem Hotel nicht besonders gut lesbar oder großartig detailreich war, und wir dem Reiseführer mehr vertrauen schenkten.

( Ich reise übrigens mit dem Thailandreiseführer von Stefan Loose im Gepäck, mit dem ich ansonsten immer sehr zufrieden war und den ich jedem Thailandreisenden an dieser Stelle ans Herz legen möchte! )

Schon bald standen wir vor einer Markthalle, die uns als Anhatspunkt diente. Nun mussten wir nur noch die Busstation selbst finden, doch das stellte ein größeres Probem dar, als wir zu Beginn annahmen. Wir stapften zwei mal durch die Markthalle durch, vorbei an ein toten Tieren und Butlachen auf dem Boden, und landeten jedes Mal in irgendwechen Hinterhöfen. Da Chumphon eigentlich für Touristen lediglich als Durchreisestadt dient, sahen wir auch kaum Europäer, und keiner war wie wir auf der Suche nach der Busstation. So fragten wir eine Marktverkäuferin, die erst einmal ihre Tochter zum Übersetzen heranzog, und die sich dann mit den benachbarten Verkäufern beriet. Schlussendlich kamen sie zu einem Ergebnis, und wiesen uns in eine Straße hinter dem Markt. Dort fanden wir alles, nur nicht die besagte Busstation. Deswegen fragten wir eine andere Dame, die leider nur signalisierte, dass sie kein Egisch sprechen würde, und auch ihr Mann war uns keine Hilfe. So gingen wir die Straße hinunter und bis zu einem Bänkchen, denn wir sahen auf der anderen Straßenseite einen Bus stehen. Dort fragten wir erneut, und dieses Mal schienen wir richtig. Die Frau wies uns an, am Straßenrand zu warten, und wir ließen uns auf dem Bänkchen nieder und aßen unser Mittagessen - Sticky Rice with Mango - das wir bei unserer Suche an einem Marktstand gekauft hatten. Wir warteten und warteten, jedoch vom Bus keine Spur. Das verwunderte uns nicht weiter, denn in Thailand gewöhnt man sich schnell an die Unzuverlässigkeit von Zeitauskünften und Fahrplänen ( wenn es denn welche gibt ). Mit der Zeit kam ein Mann mit einem Kind auf dem Arm aus dem Geschäft, neben dem wir saßen, und aus unverbindlichem Lächeln entwickelte sich langsam ein oberflächliches Gespräch, wobei wir uns mehr mit Händen und Füßen, und weniger mit gebrochenem Englisch unterhielten. Irgendwann kamen wir auf das Thema, wohin wir unterwegs seien. Da er uns nicht verstand, zeigten wir ihm unsere Karte, und wie so oft ging er erst einmal seine Brille holen. Dann machte er sich an die schwierige Aufgabe, zu erkennen was wir ihm zeigten, und das Gelesene dann auch noch zu verstehen.
Schlussendlich kam er zu der Erkenntnis, dass der Bus wohl nicht an dieser Stelle abfahren würde. Aus diesem Grund gingen wir zu der Frau zurück, die uns diese Auskunft gegeben hatte, und fragten noch einmal nach, ob sich denn sicher sei. Daraufhin entbrannte eine Diskussion zwischen der Frau, ihren Freundinnen und dem Mann, der noch immer das Kind auf dem Arm und die Brille auf der Nase hatte. Dieser zog dann noch einen Freund hinzu, und wir blickten diese Gruppe Thais verständnislos an, die über unseren Ausflug diskutierten, wobei wir kein Wort verstanden. Am Ende wurden wir ein paar Straßen weiter geschickt. Dafür wurde uns angeboten, ein Motorradtaxi für uns zu rufen. Dies lehnten wir aber dankend ab, da wir lieber zu Fuß unterwegs sind. So machten wir uns erneut auf die Socken, und suchten unsere Busstation an einem anderen Ort. Wir folgten der uns gegebenen Beschreibung und liefen die Straße hinab, in der wir sie finden sollten, jedoch war alles was wir fanden, eine Reihe Plastiksitze am Straßenrand, die zu einer nicht mehr vorhandenen Busstation passen könnten. Davor stand an der Straße ein weißer Minivan. Voller Hoffnung fragten wir einen Mann nach dem Minivan, der gerade im Nebenstehenden Haus arbeitete. Er gebot uns, zu warten, und arbeitete weiter. So standen wir daneben und sahen ihm zu. Als er dann endlich Zeit für uns hatte, stellte sich heraus, dass auch er nicht wusste, wo der Bus fuhr. Jedoch lernen wir an dieser Stelle, dass es sehr hilfreich sein kann, Namen nicht auf englische, sondern auf asiatische Art auszusprechen - also nicht "Tham Rab Ro", sondern "Tham Lap Loh". Denn plötzlich wusste jeder, wo wir hinwollten.
Wir hatten schon fast aufgegeben und stiefelten langsam stadtauswärts, bis wir zu einem Platz kamen, der als Busplatz hätte durchgehen können, jedoch war der letzte Bus sowieso schon lange abgefahren. Eigentlich ging es uns nur noch um das Prinzip, den tatsächlichen Ort der Busstation ausfindig zu machen. Schießlich überquerten wir eine kleine Brücke, gaben auf und setzten uns auf eine Treppe, die zum Wasser hinab führte. Wir machten eine Pause, tranken unser Wasser und sahen einem jungen Einheimischen dabei zu, wie er von der Brücke aus angelte.
Unterm Strich sind wir aufgebrochen um eine Tempel in einer Höhle zu sehen, endete aber damit, einmal kreuz und quer durch die Stadt zu wandern und sehr viel Spaß mit den Einheimischen zu haben. Wir haben uns zwar kaum mit Englisch verstanden, jedoch mit Händen und Füßen, und die Wärme in den Blicken und das strahlende Lächeln auf den Lippen bedarf keiner Übersetzung. Ich weiß ja nicht wie ihr das seht, aber ich finde, das war ein sehr erfolgreicher und ergiebiger Tag, und ich bin völlig zufrieden mit seiner Entwickelung.

Am Abend genossen wir unsere liebsten Speisen auf dem Markt vor unserer Haustür, die wir mit der Zeit herausgefunden haben. Ganz oben auf der Liste stehen Churros mit Vanilledip von einem kleinen Stand von einem älteren Ehepaar, die sehr belustigt darüber waren, dass wir so begeistert waren und nicht genug bekommen konnten. Der Weg dazu war aber nicht ganz leicht, denn wir probierten uns dabei durch eine milchig-weiße Suppe mit underschiedlichen Zugaben und einer Suppe, aus der wir schlussendlich sehr viele Meeresfrüchte heraussammeln musste, da in Asien Meeresfrüchte nicht zu der Kategorie Fleisch gehören und bei vegetarischem Essen oft nicht weggelassen werden. Doch auch ohne besagte Meeresfrüchte konnten wir es nicht über uns bringen, diese Suppe zu essen, und so landete sie dennoch voll schlechtem Gewissen und still und heimlich im nächsten Müllsack, der jedoch oft lange auf sich warten lässt. Darüber hinaus probierten wir kleine, zugeklappte Teigoblaten mit undefinierbarer Füllung. Wir erwarteten süße Teilchen, jedoch stellte sich heraus, dass er Inhalt salzig-sauer und ungenießbar war. Da wir zwei verschiedene Sorten hatten, aßen wir die erträglichere, und die andere Sorte leistete der Meeresfüchtesuppe Gesellschaft.



Jedoch landeten wir einen Glückstreffer bei dem Popcorn am Stand nebenan, das ich kaufte, während wir auf die nicht so leckeren Teilchen warteten. Dieses war zu Lauras Freude salzig. Ich bin zwar eher der süße Typ, doch auch ich genoss es.
Danach endeten wir in eine kleinen Garküche, in der nur Thais saßen und aßen, mit ihre Familien und Freunden, und wir uns erst ein wenig fehl am Platz fühlten. Jedoch wurden wir warm empfangen und sehr nett aufgenommen, und bekamen Reis mit einer wirklich scharfe Sauße, die aber sehr lecker geschmeckt hat. Und das ganze war natürlich sehr günstig und typisch thailändisch. Dies war der perfekte Abschluss für eine sehr besondere Zeit in einer Stadt, die wir lieben gelernt haben, ohne auch nur mehr als eine Handvoll Touristen zu sehen.

Von unserer Weiterreise und unserer fantastischen Zeit auf der Taucherinsel Koh Tao erzähle ich euch dann im nächsten Post. Bis dahin macht es gut,
eure Lara

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