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Montag, 22. August 2016

Koh Tao: Eine Fremde Welt Unter Wasser & Das Finden Deiner Inneren Mitte // Let Your Body Do The Yoga

02|05|2016: Koh Tao

Nach unseren zwei Nächten in Chumphon war es dann endlich soweit: wir reisten endlich weiter nach Koh Tao, DIE Taucherinsel in Thailand. 
Nach langem überlegen haben wir uns dazu entschlossen, unser Geld in einen Tauchkurs zu investieren und eine Woche auf der Insel zu verbringen. Wir haben uns für die Tauchschule Oceansound Dive & Yoga entschieden und es nicht bereut. 

Aber von Anfang an
: An unserem Tag in Chumphon befassten wir uns mit der Frage, ob es sich bei unserem Budget lohnen würde, in einen Tauchkurs zu investieren. Da Koh Tao schon immer auf meiner Liste stand, wollte ich die Insel schon sehr gerne sehen. Jedoch waren wir uns einig, dass es sich nicht lohnen würde, Zeit auf der Insel zu verbringen ohne Tauchen zu lernen. Wir haben hin und her überlegt, jedoch waren wir beide der Meinung, dass wir es bereuen würden, wenn wir es nicht versucht hätten. Und wo macht Tauchen lernen mehr Spaß als auf einer traumhaften Insel in Thailand? Wer braucht schon ein Hallenbad in Deutschland, wenn man zum Theorielernen am Strand liegen und Fried Rice essen kann?! Und so entschieden wir uns, zumindest der Tauchschule unserer Wahl eine Mail zu schreiben und zu fragen, ob sie in unserem Zeitraum Kapazitäten hätten - und siehe da, sie hatten noch zwei Plätze frei. Allerdings nicht am Tag unserer Anreise, sondern erst zwei Tage später. Jedoch war mit ein wenig Aufpreis schon eine Unterkunft (Tropicana) gegenüber der Tauchschule mit gebucht, und diese konnten wir für den gleichen reduzierten Preis noch für ein paar Tage vor und nach dem eigentlichen Kurs buchen. Außerdem war die Schule nicht nur eine Tauchschule, sondern auch eine Yogaschule, die morgens und abends einen Kurs für alle Stufen anbot. Da wir genau eine Woche auf der Insel blieben, konnten wir einen 1-Wochen-Pass für die Yogakurse buchen und somit für 1000 Baht (das sind 26€) die ganze Woche zu jedem Kurs gehen den wir besuchen wollten.

Das Yogastudio nebenan, wunderbar hell und ausgestattet mit allem was das Yogi-Herz begehrt

Wir wohnten nicht in dem Hauptort, dafür aber in einen sehr schönen, ruhigen Bucht in einem kleinen Ort, in dem die Schule direkt auf der anderen Straßenseite und die Unterkunft direkt am Strand gelegen war. So genossen wir unsere ersten Tage am Strand und gingen morgens und abends in die Yogaschule, die direkt neben unserer Unterkunft lag. Die Zimmer der Unterkunft waren für uns sehr günstig, und wir hatten viel weniger erwartet als wir schlussendlich bekamen. Wir wohnten in einem großen Zimmer mit eigenem Bad und kleinem Balkon. Das Bad war natürlich ziemlich spartanisch und sehr klein, wie erwartet, aber ordentlich. Im Restaurant des Resorts konnte man sehr lecker essen und von der Terrasse aus hatte man einen tollen Blick auf das Meer. Und ich glaube, hier habe ich das beste Pad Thai auf der gesamten Reise gegessen. (Und das möchte schon etwas heißen, denn ich könnte jeden Tag Pad Thai essen!)



Unser Zimmer mit zwei großen Betten und Bad
Unser kleiner Balkon

Und dann ging es los mit unserem Tauchkurs. Das erste Treffen hatten wir am Nachmittag zu einem ersten Kennenlernen und für den Papierkram. Danach sahen wir das erste Kapitel der Theorie als Film, dazu erhielten wir ein Buch um alles Gesehen nachlesen zu können, sowie einen Zettel mit Fragen, die wir beantworten sollten um uns selbst zu prüfen. 
Unsere Lehrerin Alex war mir sofort sympathisch, und auch Laura mochte sie sehr. Schon bei unserer Anmeldung wurde uns klar, dass wir die richtige Tauchschule für uns gefunden hatten. Der Mann, mit dem wir sprachen, war super super nett und wir konnten wann immer wir wollten herein schauen und unsere Wasserflaschen auffüllen, einen Kaffee trinken oder das Wifi nutzen. Und wann immer wir da waren, waren alle Mitarbeiter durchweg nett, ehrlich interessiert an unserem Befinden und immer für einen Plausch zu haben. Da die Schule die Kurse nur in Vierergruppen anbietet, ist der Unterricht sehr persönlich und gut auf die Bedürfnisse aller angepasst. Wir waren mit einem nette jungen Mann aus der Türkei und einer Frau aus Amerika in einer Gruppe, und wir sind schnell zusammengewachsen und haben uns sehr gut verstanden. Wir haben uns gegenseitig unterstützt und stark gemacht wenn es daran ging, unsere Grenze zu testen, und es war schön mit ihnen zu lernen.

Unser Team von links nach rechts: C, dann wir zwei, dann B und Alex
Zur Erklärung: C, Laura und ich machen das Zeichen für Schildkröte, B das Zeichen für Hai und Alex "okay"

Am nächsten Morgen trafen wir uns vor der Tauchschule und fuhren zu einem Pool, in dem wir die Grundlagen über das Tauchen lernten. Zuerst machten wir uns mit der Tauchausrüstung vertraut. Alex erklärte uns alles über jedes Teil der Ausrüstung, außerdem, wie man alles fertig für den Tauchgang macht. Danach gingen wir in den tieferen Pool und schwammen zehn Runden. Daraufhin wurden getestet, ob wie zehn Minuten im Wasser bleiben könnten ohne unterzugehen. Als das geschafft war, ließen wir unsere Tauchausrüstung in den anderen Pool, der nicht ganz so tief war wie der erste, und es ging daran, die Ausrüstung anzulegen. Das war eine lustige Angelegenheit, denn dafür mussten wir uns rittlings auf unseren Tank setzen, uns zurück lehnen und die Arme durch die Laschen des BCD stecken. Hatten wir das erst einmal geschafft, mussten wir noch die Schnallen um unseren Bauch schließen, und das schwierigste Teil war geschafft. Wie ihr euch sicher vorstellen könnt, sind wir alle reihenweise von unseren Tanks ins Wasser geglitten und hatten bei der ganzen Angelegenheit mächtig was zu Lachen.
Da wir alles auf Englisch lernten, muss ich ehrlich sagen dass es mir schwerfällt, die Fachbegriffe ins Deutsche zu übersetzen und gehe deswegen bei der Technik nicht ins Detail, das lernt ihr ja dann sowieso. Jedenfalls lernten wir, die Luft aus unseren Tarierweste (BCD) zu lassen und somit unter Wasser zu tauchen. Zusätzlich zu dem schweren Tank hatten wir einen Gewichtegürtel umgeschnallt, um schwer genug zu sein. Dann lernten wir unter Wasser auf dem Poolboden die Grundlagen und machten einige Übungen.

Der flachere Pool, in dem wir das erste mal "abtauchten"



Nach einem geschäftigen und äußerst erfolgreichen Vormittag fuhren wir zurück zur Tauchschule und machten eine Mittagspause. Dafür holten Laura und ich uns an unserem Lieblingsstraßenstand Fried Rice  und einen Fruchtshake, und setzten uns auf unseren Balkon. Schon bald ging es weiter mit einem weiteren Block Therorieunterricht. Dabei glichen wir zuerst unsere Antworten auf die Fragen ab und klärten offene Fragen unsererseits; dann sahen wir die restlichen Kapitel der Lehr-DVD und gingen nach Hause um zu lernen, denn am nächsten Morgen stand die Theorieprüfung an. So besorgten wir uns etwas Nervennahrung und setzten uns in unserem Zimmer hin um für die Prüfung zu lernen. Irgendwann sah ich, dass Laura über ihrem Buch eingeschlafen war, und machte das Licht aus.

Alex beim Unterrichten


Ich hatte vorher gehört, die Frau aus unserer Gruppe habe für die Prüfung das gesamte Buch gelesen; doch auch ohne alles komplett gelesen zu haben, haben wir alle unsere Prüfung sehr gut bestanden. Nachdem wir diesen Teil geschafft hatten, hatten wir ein wenig Zeit um unsere Sachen zu packen, dann ging es zu unserem ersten Tauchgang. Wir waren sehr aufgeregt. Bei mir äußert sich das immer in einer unterschwelligen Anspannung, die mir gar nicht immer bewusst ist. Allerdings merkte ich schnell, dass mein Magen nicht ganz mitspielte, denn mir wurde ziemlich schnell ziemlich schlecht. Da ich schon beim Autofahren nicht lesen kann, vertrug ich es natürlich auch nicht, als Alex uns zeigte, wie wir unsere Gewichtegürtel selber zusammensteckten. Wir machte mit unseren Partnern den Buddy-Check, und als wir dann einer nach dem anderen ins Wasser gingen - dafür hielten wir Maske und Gewichtegürtel fest und machten mit unseren Flossen einen großen Schritt ins Wasser - ging es mir gleich besser. Und als wir dann hinunter ins Wasser abtauchten, eröffnete sich eine komplett fremde, neue Welt vor unseren Augen. Die Weite und die Schönheit dieser Welt war unfassbar! So wunderschön und so vielfältig und bunt - und so still. Es gab so viel zu entdecken und zu beobachten, dass ich fast vergaß, dass wir ja eigentlich geprüft wurden.

Unser erster Tauchspot ( über Wasser versteht sich :D )


Der erste Tauchgang war in einem flacheren Gebiet, und wir konnten uns auf den Grund knien und in aller Ruhe reihum die Aufgaben ausführen. Und es war kein bisschen wie eine Prüfungssituation, denn es war kein "Alles oder Nichts", sondern wir machten es so gut wir konnten und Alex wies und auf die Dinge hin, auf die wir achten sollten. Nach dem Tauchgang kehrten wir zurück auf das Tauchboot, auf dem außer uns noch einige andere Gruppen zum Tauchen unterwegs waren. Wir setzten uns auf das Sonnendeck und fuhren zu dem nächsten Ort, an dem wir unseren zweiten Tauchgang durchführen würden. Und natürlich lernten wir auch Mr. White kennen, die Bootskatze, die so gut wie nie an Land ging. Ein ganz süßer kleiner Kerl, der sich direkt auf meine Tasche legte und schlief.

Mr. White auf meiner Tasche
Das Sonnendeck

Bei unserem zweiten Tauchgang war alles schon weniger stressig und neu, und wir wussten alle schon so ungefähr, was zu tun war.
Nur den Ablauf des Buddy-Checks konnte ich mir merkwürdigerweise bis zum Ende nicht in seiner richtigen Reihenfolge merken. Naja, wir haben es auch so geschafft und immer an alles gedacht, auch wenn wir das vielleicht nicht in der richtigen Reihenfolge taten. Wir sind eben kleine Rebelle.
Der zweite Tauchgang führte uns schon sehr viel weiter in die Tiefe. Und der Tauchspot war schon so tief, dass wir uns nicht wie beim ersten Mal auf den Grund knien konnten. Diesmal übten wir eine neutrale Haltung einzunehmen, bei der wir weder sanken, noch stiegen, und übten, diese Position zu halten. Dann ging es wirklich los. Wir kamen mit unserem Buddy zusammen und folgten paarweise Alex, die die Richtung, Geschwindigkeit und Höhe vorgab. Und wir sahen so viele wunderbare Lebewesen. Ich kann leider nicht anschaulich genug machen, was für ein Bild sich uns bot. Jeder, der einmal Tauchen war, weiß was ich meine. Und jeder andere sollte diese Erfahrung am besten selber machen und mit eigenen Augen sehen, was für ein Spektakel sich uns bot.

Nach diesem Tag fiel ich wie ein Stein ins Bett und schlief sofort ein. Nach dem Stress mit der Abschlussprüfung und der Aufregung der ersten beiden Tauchgänge war mein Körper total geschafft und freute sich sehr über den ersehnten Schlaf. Allerdings ging es am nächsten Morgen schon wieder sehr früh hinaus. Wenn ich mich richtig erinnere, trafen wir uns gegen sechs Uhr morgens und fuhren hinaus zu unseren letzten beiden Tauchgängen.

Der zweite Tauchtag, es dämmert gerade erst und wir sind schon an Bord

Diesmal waren viele andere Tauchgruppen auf dem Boot, die alle bei diesem Tauchspot tauchen gingen. Es handelte sich hier eben nicht mehr um einen Ort für die Anfänger zum Üben, sondern um ein wirklich tolles Riff, dass auch die Profis sehen wollten. Wir ging ins Wasser und in der wundervollen Weite tümmelten sich diesmal viele viele Menschen, die man dort natürlich nicht sehen möchte. Doch schon bald verteilte sich das ganze, und wir waren wieder allein in dieser Schönheit - allein mit den unzähligen Lebewesen hier unten. Hier wurden wir das letzte Mal in einigen Dingen geprüft, unter anderem, ob wir mit einem Kompass unter Wasser umgehen können, und genossen unsere Zeit. Wieder auf dem Boot gab es für die hungrigen unter uns ein kleines Frühstücksbuffet mit Rührei, Toast, Wassermelone und Keksen.

Und dann war schon die Zeit gekommen, unseren letzten Tauchgang anzutreten. Es gab keine Prüfungen mehr zu bestehen und wir umrundeten mit Alex das Riff. Schweren Herzens mussten wir Abschied nehmen von einer ganzen Welt, die wir gerade erst kennen und lieben gelernt hatten. Viel zu früh wurden wir wieder von dieser süchtig machenden Schönheit getrennt und blieben zurück mit einem elektrischen Gefühl in den Adern und dem Verlangen, zurück zu kehren. Ich werde nie den Moment vergessen, tief unten unter der Wasseroberfläche zwischen Fischen und Korallen, wie ich nach oben schaute und die Sonnenstrahlen in das Wasser stießen und alles zum Leuchten brachten. Dieser Augenblick hat sich in mein Herz gebrannt und ich werde ihn nie wieder gehen lassen. Und es war auf jeden Fall nicht das letzte Mal Tauchen für mich.

Wie ihr euch wohl denken könnt, werde ich nur jedem ans Herz legen, unbedingt diese fantastische Erfahrung zu machen. Ich weiß, es ist viel Geld, doch das ist es meiner Meinung nach hundert Mal wert.

Und auch abgesehen vom Tauchen und Yoga machen, was neben den Anstrengungen des Tages meist eine gute Entspannung war (außer es was ein anstrengender Kurs :D ) hatten wir eine ganz tolle Zeit auf Koh Tao. 
Wir fuhren mit geliehenen Fahrrädern in den Hauptort. Außerdem liehen wir uns Schnorchelausrüstung und liefen in die Shark Bay um mit Babyhaien zu schwimmen, und verbrachten ein paar Abende in unserer Lieblingsstrandbar nebenan. Für alle die im Tropicana wohnen sollten: es ist die Rastabar am Strand in die Richtung, die vom Hauptort wegführt. Ich hoffe das ist verständlich. Wenn ihr am Strand steht und auf die Unterkunft guckt, rechte Hand.







Es gibt auf der Insel auf jeden Fall viele Dinge zu entdecken und man kann dort gut eine Ewigkeit verbringen. Deswegen könnte ich auch noch ewig so weiter schreiben und dies ist der Grund, warum dieser Post so lange auf sich warten ließ. Denn er wurde und wurde nicht fertig und ich habe es immer vor mir hergeschoben, meine Vielzahl toller Erinnerungen in einen einzigen Blogpost zu pressen. Solltet ihr also Fragen haben oder etwas genauer wissen wollen, schreibt mir einfach :)

Das sollte jetzt erstmal genug sein. Im nächsten Post geht es dann wieder zurück nach Chumphon und nach Bangkok.
Bis dahin macht es gut, eure Lara

Unsere wunderbare Bucht

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